Wie im letzten Bericht erwähnt sicherten sich die Draufhauers Waldsee im Fernduell mit Rülzheim und Eisenberg ihre Teilnahme am Relegationsspiel um den Aufstieg in die VVP Mixed (B) Bezirksliga gegen VBC Haßloch Netzroller. Und der heutige Tag, der 5. April 2025, sollte es also sein: der Tag des Aufstiegs. Und obwohl das Relegationsspiel eigentlich auf neutralem Grund stattfinden sollte ist es natürlich immer so eine Sache freiwillige Vereine zu finden, die ihren Laden für so zwei andere Trottelmannschaften aufsperren und dann auch noch das Schiedsgericht stellen sollen. Und so kam es, dass die Draufhauers gerne und ohne Zögern zugestimmt hatten, das Relegationsspiel in Haßloch stattfinden zu lassen. Frei nach dem Motto: warum nicht?
Am Geburtstag bloss keine Heul-Suse
Was war aber noch wichtig an dem heutigen Tag? Suse, unsere Spielführerin, hatte heute Geburtstag. Hat eigentlich jemand Geschenke organisiert? Ja, es gab ein paar Geschenke, aber sollen wir vielleicht etwas vom Team organisieren? Irgendwelche Ideen? Wie wäre es mit dem Aufstieg? Naja, ein Aufstieg zum Geburtstag, das ist ja wie ein Geschenk von Bauern für eine Königin, aber wir hatten gerade nichts anderes verfügbar. Der Sieg im Relegationsspiel sollte es also werden, um Suse ihren Ehrentag nicht einzutrüben.
Die Freundschaft muss nun kurz ruhen
Den heutigen Gegner VBC Haßloch Netzroller kannten die Draufhauers bisher nur aus Freundschaftsspielen, welche bereits darauf hingedeutet hatten, dass das heute kein Selbstläufer wird, aber dass es auch kein hoffnungsloser Fall zu sein braucht. Waldsee war motiviert zumindest eine gute Figur abzugeben, denn die Saison war nicht nur tabellarisch, sondern auch spielerisch ganz brauchbar gewesen. Es würde keinen Grund geben sich hier verstecken zu müssen.
Rein geht’s in das Spiel. Die Draufhauers boten solide Hausmannskost an im ersten Satz. Es war nicht das große Feuerwerk der Frühjahrsemotionen, aber es war erfolgreich, und das zählt nun einmal. Schnell war Waldsee 5:2 vorne und konnte für die meiste Zeit des ersten Satzes Haßloch auf mindestens zwei Punkte Abstand halten. Mal waren es ein paar Punkte mehr Polster, aber gerade als die Netzroller auf zwei Punkte rankamen gelang den Draufhauers wieder ein Schritt nach vorne. Lediglich als es schließlich 22:21 stand war Haßloch nah dran. Würde hier noch etwas anbrennen? Nein, zum Glück nicht, denn Waldsee brachte den Satz mit 25:22 nach Hause. Oleeeeee, wunderbar.

Bitte weiter so! Was, jetzt sofort?
Und wenn es eine Sache gibt, mit der man bei den Draufhauers immer rechnen muss, dann ist das die Tatsache, dass nach einem guten Zwischenspurt erst einmal eine Pause eingelegt wird. Da wird sich erst einmal unterschwellig selbst gelobt und das Leben gechillt. Nun ist ein Relegationsspiel ein denkbar schlechter Zeitpunkt in Selbstgefälligkeit zu verfallen, aber so war es leider. Der zweite Satz war sofort auf Seiten der Netzroller, die Draufhauers trotteten hinterher. Zugegebenermaßen hatte Haßloch nun seine stärkste Phase, es gab viele Wirkungstreffer diagonal am Block vorbei, aber bei den Draufhauers war die Energie nicht ganz auf der Platte. Wenigstens nahmen es die Waldseer Schlachtenbummler mit Humor. Als die Draufhauers endlich mal wieder einen Punkt machten, und ja, es war der Punkt zum zwischenzeitlichen 7:20 (echt jetzt? Ja!), kam sofort der Aufmunterungschor: „Nur noch 18!“ An dieser Stelle ein kurzes Wort zur Zuschauersituation, zum Spiel hüllen wir gerade lieber mal den Mantel des Schweigens drüber: Einen herzlichen Dank an Euch alle, die Ihr es mit den Draufhauers haltet und Euch die Mühe gemacht habt heute in Haßloch dabei zu sein. Ob es aktuelle Teamkameraden sind, Trainingskameraden, Familienangehörige – der Fanblock der Waldseer war größer, lauter und geiler (natürlich war er das!) als der der Heimmannschaft. Selbst Matthias von den Maudacher Maulwürfen war da, voll geil, und den verbuchen wir knallhart als Afficionado der Draufhauers. Zurück zum Spiel: die Draufhauers konnten noch ein paar Punkte einsammeln, inklusive eines ewig langen und recht chaotischen Ballwechsels, aber am Ende reichte es nur zu einem 13:25 Satzverlust. Uiuiui, was für ein Kontrastprogramm zum ersten Satz.
So nicht! Ok, dann halt anders!
Hier war sicher nichts verloren, die eigenen Fehler mussten einfach nur minimiert werden. Und das gelang auch. Der dritte Satz hatte schon wieder mehr vom ersten. Die Draufhauers spielten mit einer Führung im Rücken von vorne weg. Ja, es unterliefen noch ein paar Fehler, aber auch bei Haßloch fing es an unrunder zu laufen. Und spätestens als sowohl Eb als auch Josie (whaaaaat?) Blocks anbrachten deutete sich für Kenner der Draufhauers an, dass hier wirklich etwas gehen könnte. Um die 17 Punktemarke herum wurde das Spiel etwas enger, aber als Eli mit letztem Einsatz einen Ball rettete, der dann zu einem Punktgewinn für Waldsee verwandelt wurde, und dann selbst eine schöne Angabenserie ins Haßlocher Feld brachte, war der dritte Satz mit 25:17 eingetütet. Und da sich hier keiner auf einen möglichen fünften Entscheidungssatz einlassen wollte galt es nun den vierten Satz zu gewinnen.

Jetzt aber Vollgas! Zum Glück in die richtige Richtung
Das Spielmuster des vierten Satzes ist schnell erzählt. Der Waldseer Frank fand fast immer die Lücke in der Mitte vom Marktplatz und der Spielmacher der Haßlocher, nun auch sichtlich ermüdet, schlug seine Angriffsbälle ins Netz. Wenn man das alles so in Wiederholung macht, dann kommen viele Punkte für Waldsee und nicht so viele Punkte für Haßloch dabei rum. Und so war es auch. Der vierte Satz war recht entspannt für die Waldseer. Stress kam nochmal auf als es darum ging, wer denn den Matchpunkt für Waldsee verwandeln würde. Kaiss und Metalmike waren topmotiviert, scheiterten aber teils kläglich in der Ausführung und so war es am Ende ein von Haßloch ins Netz gesetzter Ball, welcher den Aufstieg der Draufhauers klargemacht hatte.
Große Freude bei den Draufhauers, aber alles fair und dezent vorgetragen, denn bei Relegationsspielen wissen wir ja auch nicht zuletzt aus eigener Erfahrung: da wo jemand gewinnt, oder aufsteigt, verliert jemand, oder steigt ab. Draußen vor der Halle gab es dann noch eine spontane Party der Waldseer, Suse war in höchstem Maße entzückt (Puh, gerade nochmal gut gegangen) und im völligen Überschwang der Emotionen drehten einige Draufhauers nun komplett ab: „Mike, können wir Deinen Bericht heute haben?“ „Ja, stimmt, würde ja passen, wir sind ja heute aufgestiegen!“ Ok, ok, hier ist er doch! 😉
Für Mike!
