Volleyball: Punkt, Punkt und ein starkes Debüt

Noch gibt es viele weiße Flecken auf der imaginären Pfalz-Volleyballkarte der Draufhauers. Seit Sonntag gehört Rülzheim nicht mehr dazu. In Erinnerung bleiben wird der Tag aber vor allem einem Spieler.

Nicht jeder Hallenvolleyballer ist auch ein guter Beachvolleyballer. Wer umgekehrt die Zweisamkeit auf weichem Untergrund schätzt und plötzlich fünf Mitspieler um sich hat, kommt sich sehr eingeengt vor. Aus nachvollziehbaren Gründen mied Stefan deshalb jahrelang die Halle – von ein paar halbherzigen Versuchen einmal abgesehen. Um im Winter auch etwas Sport zu treiben, hat er es in dieser Saison doch noch einmal versucht. Was für ein Glück. Am Sonntag trug er das erste Mal das Trikot der Draufhauers.

Die Draufhauers in Rülzheim: Groß und Klein.

In Rülzheim wartete neben den Gastgebern ein neuer Bekannter. 0815 Lingenfeld hatten wir schon vor Abbruch der letzten Runde kennen gelernt. Ein weiterer starker Angreifer macht das junge Team mittlerweile zu einem noch unbequemeren Gegner. Dieses Prädikat haben sich allerdings auch die Waldseer Mixed-Volleyballer mittlerweile verdient.

Battle am Netz

Beide Teams schenkten sich nichts. Um jeden Punkt wurde gekämpft. Am Netz lieferte sich Stefan ein Battle mit den Lingenfelder Angreifern. Da nicht jeder Ball geblockt werden konnte, schepperte es ordentlich auf beiden Seiten. Zwei gewonnenen standen am Ende auf der Anzeigetafel auch zwei verlorene Sätze gegenüber. Eine Punkteteilung, die völlig in Ordnung geht.

Von unterirdisch bis genial

Überhaupt nicht in Ordnung war hingegen der Auftritt der Draufhauers im ersten Satz des zweiten Spiels. Die Hausherren trafen auf keine Gegenwehr. Die Folge: Ein 8:25 aus Sicht der Waldseer. Autsch. Das verhieß nichts Gutes für den weiteren Verlauf der Partie. Mit drei neuen Spieler*innen und einer taktischen Umstellung sollte dem Rülzheimer Angriffswirbel ein Ende bereitet werden. Danach sah es zu Beginn des zweiten Satzes aber nicht aus. Wieder rannten wir einem Rückstand hinterher. Dann passierte etwas, was Sylvester Stallone im Film „Over the Top“ so beschrieben hat:

„Das ist ein ganz simpler Trick! Ich nehme einfach meine Mütze und dreh sie rum. Das ist ganz genau so, als ob man eine Maschine startet.“

Sylvester Stallone in „Over the Top“

Eine Mütze trug am Sonntag zwar niemand, aber die Maschine sprang trotzdem an. Mit einer jetzt deutlich sichereren Annahme brachten die Draufhauers immer wieder die Bälle im Angriff durch. Auch Andreas fand ins Spiel. Mit 26:24 wurde der Gegner niedergerungen. Wahnsinn! Das lag nicht zuletzt an den frenetisch anfeuernden Mannschaftskollegen an der Seitenlinie, die das Team immer wieder nach vorne peitschten und jeden Punkt wie das Ende der Pandemie und die Rettung des Weltklimas feierten. Getragen von dieser Stimmung ging auch der nächste Satz mit dem gleichen knappen Resultat an uns.

Jetzt wollte die Mannschaft auch den dritten Satzgewinn und damit den Sieg. Dass die Rülzheimer ihr Veto einlegten und sich mit einer Energieleistung ein Remis sicherten, sei ihnen verziehen.

Erkenntnisse des Tages

  • Stefan kann auch Halle
  • Anfeuern macht heiser
  • Nadja fährt für ihr Team selbst aus dem Schwarzwald zum Spiel