Volleyball: Ein Füßchen und der Kampf um den Rettich

Es gibt Turniere, da ist die Anfahrt länger als die Zeit auf dem Platz. Und es gibt das Rettichfest-Turnier. Murphys Law, dass die ganze Zeit ein Traktor vor uns herfuhr. Von wegen kein Stau, wie vom Veranstalter versprochen. Kleiner Spoiler. Wir waren trotzdem fast pünktlich im Schifferstadter Schulzentrum. Beim ein oder anderen weckte die Alte Kreissporthalle vertraute Erinnerungen an miefige Umkleiden und den Geruch von Schweiß im Sportunterricht. Die Kombination aus Synthetiktrikots und frühsommerlichen Temperaturen sorgte schnell für ein olfaktorisches Highlight.

Nach einem Spiel im Halbfinale

Der Doppeblock steht. Foto: Martin S.

Sechs Mannschaften kämpften um Ruhm, Ehre und den Radi. Unser Ziel war einfach. Besser als in Brühl sollte es werden. Und deshalb gaben wir gleich richtig Gas. Gnadenlos wurden Fehler des Gegners bestraft. Zwei Sätze gewannen wir nach jeweils elf Minuten knapp, aber verdient. Damit war schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit ins Halbfinale einziehen würden.

Aua, aua

Gegen einen bis in die letzte Trikotfaser motivierten zweiten Gegner fehlten das Quäntchen Glück – und Anna. Wieder erwischte es das Füßchen. Das war bitter und brachte uns etwas aus dem Konzept, zumal sich unsere Spielerin mit der feinen Technik zuvor in Höchstform präsentiert hatte. Zum Glück reihte sich Marcela reibungslos ein.

Wer hat den Riesen auf das Feld gelassen?

Im Halbfinale wartete mit den Wallabies der erwartet starke Gegner mit einem unerwartet großen Mittelblocker. Wenn der Längste im eigenen Team beim Anblick des Hünen auf der anderen Netzseite Nackenstarre bekommt, sagt das viel aus. Möglicherweise beeindruckt von so viel Mensch verkauften wir uns unter Wert. Besonders im zweiten Satz wurde es dann richtig deutlich. Keiner behauptet, dass ein schöner Rücken auch entzücken kann. Zumindest dann nicht, wenn das eigene Team spielt und der Spielertrainer lieber auf der Bank ein Schwätzchen hält. Schande über sein Haupt.  

Der Mann, der nicht lächelte

Damit war klar: es ging um Platz drei. Und es ging wieder gegen den Mann, der nicht lächelte. Gerne machte er kurzen Prozess am Netz. Wir verkauften uns teuer, wehrten uns, bissen, kratzten. Allein, es half am Ende nichts. Vierter in Schifferstadt? Nehmen wir! Nicht weiter erwähnt werden muss, welches Team wieder den inoffiziellen Titel der bestaussehendsten Mannschaft gewann.

Knackig und scharf. Genau unser Ding. Foto: Keiner

Das Fazit

Das sagt die Mannschaft

Das gesamte Team hat einen riesigen Schritt nach vorne gemacht und befindet sich auf einem guten Weg.

Sascha

Der Tag war wunderbar und ein vierter Platz klingt echt gut. Der Rettich ist gegessen. Wir haben alle an Erfahrung gewonnen. Einziger Wermutstropfen…
Das Füßchen hat wieder zugeschlagen. Anna wird uns fehlen…

Martin

Mit toller Verpflegung, fast ebenbürtigen Gegnern und dem Kampf um den Rettich hatten wir einen tollen Tag.

Linda

Es hätte mehr drin sein können, wenn der Angriff immer aggressiv zu Ende gespielt hätte.

Markus

Uns erging es an diesem Tag wie dem FC Bayern in der Champions League – ausgeschieden gegen den späteren Turniersieger, immerhin, aber mit dem unbestimmten Gefühl, dass da mehr drin gewesen wäre, vor allem wenn man die Leistung des Siegers im Finale gesehen hat…

Michael

Der Spielertrainer:

Denkt an euren schlimmsten Feind, denkt von mir aus an die Schwiegermutter, aber haut verdammt noch einmal richtig auf den Ball und hört auf, dem Gegner nett verpackte Geschenke zu machen. Ansonsten war das ein guter Auftritt.

Frank