Es ist Turnierzeit für die Draufhauers – allerdings ohne Rüstung, Pferd oder Lanze, dafür aber mit dem ein oder anderen drehenden Roland am Start. Ziel war Heidelberg-Rohrbach, wo eine Hallenöffnung um 9 Uhr sowohl Junkern als auch Burgfräuleins gleichermaßen früh erschienen. Gut, dass es Kaffee gab.
Der Turniermodus war ein gut gehütetes Geheimnis, welches erst 15 Minuten vor Spielbeginn gelüftet wurde und dann auch mehrmals während des Tages, ääähhh, sagen wir agil und dynamisch gelebt wurde. Einzig beständig war, dass maximal zwei Prinzessinnen und bis zu vier Landrecken ein Team bilden durften, Baden-Württemberg-Style. Da blieb das zweite Team aus Waldsee, die Volleyballerinas, den Vorgaben aus Rheinland-Pfalz treu, indem sie mit drei Männlein und drei Weiblein aufwarteten. Es wurde auf zwei Gewinnsätze gespielt. Die ersten zwei Sätze starteten bei 10:10 und gingen bis 25. Einstelligkeit, wie zum Beispiel gegen die Wallabies, konnte den Draufhauers heute zumindest nicht passieren. Bei Gleichstand nach Sätzen entschied der dritte Satz, welcher bei 5:5 losging und bis 15 Punkte ausgetragen wurde.
Gleich zwei Teams am Start
Gleich zu Beginn des Spieltages warteten „Die vom Berg“ auf die Draufhauers-Druiden. Was hier wohl zu erwarten ist? Der erste Satz geht an den Gegner, was schade ist und nicht hätte sein müssen. Die Draufhauers schwören sich nochmal ein und tatsächlich gelingt ihnen nun mehr, was zum Gewinn des zweiten Satzes führt. Zack, Entscheidungssatz. Und hier bleiben die Draufhauers cool und bringen den Satz mit 15:13 nach Hause. Bäm, das war wichtig fürs Gefühl, denn nach dem ersten Satz hätte man denken können, dass das nichts mehr wird mit dem Sieg. Zeit rüber aufs andere Feld zu den Volleyballerinas zu schauen. „Baller, Baller, Ballerinas“ hallt es durch die Halle, oder auch „Riiiiinaaaas“ und ja, das wird ein Sieg. Waldsee oben auf, was würde der Tag noch bringen können? Zumindest für die Draufhauers kündigte sich ein heftiges Unwetter an, denn während die Volleyballerinas angefeuert wurde, spielten auf dem anderen Feld die zwei nächsten Gegner der Draufhauers. Und WIE die spielten. Harte Angaben, permanentes Rumgeschmettere, lange Ballwechsel – ach Du meine Güte, na das kann ja was werden. Da waren zwei Mannschaften am Werk, die zumindest in der Breite des spielenden Kaders stärker aufgestellt zu sein schienen als alles, was wir bisher in der Saison in unserer Liga gesehen hatten. Und da gab es ein paar Klatschen. Den Draufhauers drohten die Popöchen versohlt zu werden. Entschuldigung, die Luxushintern, natürlich. Die Devise nun also Arschbacken zusammenkneifen und schauen, dass wir uns gut verkaufen. Und um ganz ehrlich zu sein (sollte ich noch realistisch, objektiv und ausgewogen ergänzen?), spielerisch konnten die Draufhauers mithalten. Ne, Moment, aus dem Spielfluss heraus, so ist besser. Wenn es mal Ballwechsel gab, dann waren die Draufhauers mit beiden Gegnern ebenbürtig. Das kann man durchaus festhalten. Das Thema in beiden Spielen war, dass der Gegner Angaben am Start hatte, welche leider gelegentlich nicht, öfters schlecht und zu selten gut retourniert wurden. Interessant, denn an sich war die Annahme dieses Jahr gefühlt besser geworden, aber sowohl in der Relegation als auch heute war das ein Rückschritt. Naja, beide Spiele gingen 0:2 aus, aber es waren bei weitem nicht die befürchteten Packungen. Die Draufhauers waren Tabellendritter in ihrer Liga. Zeit bei den Volleyballerinas vorbeizuschauen. Die taten sich auch schwer, hatten das zweite Spiel verloren und das dritte Spiel ging ebenfalls an den Gegner, was zu Tabellenplatz drei führte. Am Anfang des Turniertages hätte das bedeutet, dass beide Waldseer Teams mit den beiden anderen drittplatzierten Teams aus den anderen zwei Ligen in einer neuen Liga gespielt hätten. Der Modus wurde aber umgestellt, so dass nun alle dritt- und viertplatzierten Teams einen eigenen Turnierbaum gründeten. Freilos für die Draufhauers (aus irgendeinem Grund) und Einsatz für die Volleyballerinas, die, wenn sie gewinnen, im nächsten Spiel dann auf die Draufhauers träfen. Leider reichte es nicht ganz, trotz fetter Anfeuerung, aber so ein Turniertag kann schon lange sein und bei den Ballerinas schien ein wenig die Luft raus zu sein. Schade, so mussten dann halt die Draufhauers gegen die siegreichen „Pancakes ohne Soße“ ran. Das waren aber nicht nur Flachgebäcke ohne Soße, sondern auch ohne Manieren, denn das Pfannkuchenteam war plötzlich dezimiert und borgte sich den vermeintlich stärksten Spieler unseres Ligagegners, gegen welchen wir verloren hatten, und liehen sich dann noch nen anderen Spieler aus. Theoretisch fragt man den Gegner, ob das passt und tut betroffen, aber hier kam nicht viel. Das nervte den ein oder anderen Draufhauer dann aber unterschwellig doch so sehr, dass die Energie irgendwie weg war. Es herrschte laue Stimmung vor, auch hier war es bisher ein langer Tag, jedoch trug der Spielfluss auch nicht zur Besserung bei. In beiden Sätzen waren die Gegner meist immer vorne, blieben es und gewannen mit 0:2. Schade, der Traum der Draufhauers vom Sieg im Bauernfinale war ausgeträumt.
Die Volleyballerinas
Im letzten Spiel durften die Volleyballerinas noch gegen „Die vom Berg“ ran. Wunderbar, denn mit Insiderinfos und Anfeuerung von den Draufhauers und auch wieder einer besseren Leistung sicherten sich die Waldseer Platz 13 in der Abschlusstabelle. Und die Draufhauers setzten sich über die Turnierleitung hinweg, indem sie nicht warten wollten bis andere, wieder vorgezogene, Partien fertiggespielt waren, damit ein Schiedsgericht zur Verfügung stand. Der sympathische Gegner ASV Eppelheim stellte zwei Schiris und dann wurde einfach so gespielt. Und es wurde gut gespielt, der Spielfluss war wieder da, das Lächeln kehrte zurück und mit einem 2:0 Sieg sicherten die Draufhauers sich Platz 11 in der Gesamtwertung. Dabei sein ist manchmal doch alles…
- Jahrtausendereignis: Jochen absolvierte sein erstes „Pflichtspiel“ in diesem Jahrtausend. So alt sieht er eigentlich gar nicht aus
- Moral und Anstand werden vor allem bei Enrico großgeschrieben
- Auch ein Halbtag-Kaiss ist ein guter Kaiss
- Geilo-Turniertag, das sollten wir öfters machen
- Ein Turniertag kann lang sein, aber dafür weiß man am Ende, dass man ein wenig gesportelt hat
- Manchmal ist die vermutete Prügel gar nicht so heftig, wie man befürchtet hätte
- Schön, zwei Waldseer Teams bei solch einem Turnier am Start zu haben. Da konnte man in den Spielpausen mitfiebern und emotionalisiert bleiben. Waldsee, oleeee!
- Und das nächste Mal kommen wir gerne auf Franks (zu) spontane Einladung für after-tournament-food-and-drinks zurück. Aber Du könntest mal unser Saisonabschlusskabinenfest anzetteln, knuff
- Haben die Leute auf Feld 1 und 2 eigentlich mitgekriegt, wer die Draufhauers und Volleyballerinas sind?
- Wer hat das Turnier eigentlich gewonnen? 😉